KETTER - TECHNIKEN 

Keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte und Kletterhinweise. Jeder klettert auf eigene Verantwortung und sollte unbedingt vorab einen Kletterkurs belegen.

 

Techniken mit folgender Ausrüstung:

 

Die folgend beschriebenen Techniken können nur mit entsprechender Ausrüstung zum Einsatz kommen, welche nun aufgeführt wird.

 

  • Helm - 35 €
  • Klettergurt  (Hüftgurt) - 40 €
  • Statikseil (40 Meter, Ø 10-11 mm) - 75€
  • 4x Karabiner (Schraubkarabiner) - 32 €
  • 4x Bandschlingen (30cm, 80cm, 2x 120cm) - 20 €
  • 2x Handsteigklemmen (links/rechts) - 85 €
  • Reepschnur (ca. 50cm - Prusik-Hintersicherung) - 1 €
  • Tube bzw. Abseilachter - 7€ bzw. 10 €
  • Handschuhe - 10€

 

Zum Seileinbau:

  • Kambiumschoner (120 cm mit Alu-Ringen) - 30 €
  • Wurfbeutel-Set (inkl. Spule) - 40€
  • Wurfbeutelschleuder (BigShot, Zwille, Bogen, Armbrust)

 

  • Rucksack, für die trockene Aufbewahrung der Ausrüstung!

(Kosten ca. 380 €)

 

 

1. SEIL - EIN- & AUSBAU

 

An erster Stelle vor dem eigentlichen Klettern steht das Kontrollieren der Ausrüstung und der sichere Seileinbau in den Baum. Hierbei sind vor allem die Natur- und Sicherheits - Kodizes einzuhalten! Dabei geht es in erster Linie darum die Natur und sich selbst zu Schützen. Aus diesem Grund sollte man ausschließlich mit Helm klettern und einen Kambiumschoner verwenden. Den nicht ist empfindlicher als der eigene Kopf und die Rinde eines Baumes;-)

 

Das Kletterseil wird daher mittels einer Wurfleine eingebaut. Diese wird meist mit einer Bigshot und einem entsprechenden Wurfbeutel über den später tragenden Ast geworfen. Als nächstes wird der Kambiumschoner plaziert, um anschließend das Seil einzubauen. (Bild_1) -Reihenfolge beachten!- Das eine Ende wird am Stamm des Baumes mit Hilfe einer Bandschlinge oder mittels eimem Palstek mit dem Seil an sich fixiert. Das zweite Ende steht num zum Aufstieg in den Baum bereit.

Nach erfolgreichem Besteigen und Abseilen aus dem Baum muss nun das Seil und der Kambiumschoner wieder ausgebaut werden. Zu diesem Zweck knotet man an das freie Seilende einen Knoten, welcher durch den großeren Ring des Kambiumschoners passt, aber zu groß für den kleineren Ring ist. (Bild 2) -Knotengröße vorab testen!- Dann zieht man am anderen Ende des Seils, sodass der Knoten den Kambiumschoner vom Ast zieht. (Bild 3)

 

Hinweis: Man sollte für den Ausbau des Kambiumschoners in den Knoten (Bild 2) die Pilotschnur mit einbinden, sodass das Ende im Notfall wieder nach unten geholt werden kann!

 

1.2. SEIL- EINBAU   (2.MÖGLICHKEIT)

 

Eine weitere Möglichkeit das Seil einzubauen, ist die Verwendung einer Art Schlinge (Würgeknoten). Empfehlenswert ist die Verwendung eines Schmetterlingsknoten. Nachdem das Seil über den Ast geführt wurde, wird das eine Seilende durch die Schlinge des anderen Seilstrangs gezogen bis es am Ast fest verankert ist. Wichtig dabei ist, dass nur der durchgezogene Seilstrang belastet werden darf. - Seilstrang nicht verwechseln, dies kann zu Absturz führen! - Für diese Art des Seileinbaus wird normalerweise die dreifache Seillänge, als die übliche doppelte Länge im Verhältnis zur Asthöhe benötigt. Um einige Meter Seil zu sparen kann man das eine Seilende mit dem anderen verbinden. So kann man die Schlaufe dicht an das eine Seilende knoten und dennoch gewährleisten, dass man die Schlaufe wieder herabgezogen bekommt.

http://s16.postimg.org/946jqzwo5/Einbau_Wuergeknoten2.jpg

Der Einbau des Seils nach dieser Methode ist in der rechten Abbildung Schritt für Schritt erläutert.

 

2. AUFSTIEG  MIT 2 HANDSTEIGKLEMMEN

 

Ein sehr kompfortabler Aufstieg ist der mit zwei Handsteigklemmen. Wichtig ist dabei, dass beide Handsteigklemmen mittels einer Bandschlinge im Gurt eingebunden werden. Da man bei einem Seilstrang die Klemmen nicht aneinander vorbeischieben kann, ist die untere (linke Hand) etwas kürzer. Dabei sollte die längere Bandschlinge so lang sein, dass beim Belasten des linken Fußes die rechte Handsteigklemme soweit nach oben geschoben werden kann, bis der Arm vollständig ausgestreckt ist. (ca. 80 cm) Die kürzere Bandschlinge ist im Gegenzug so lang, dass bei Belastung des rechten Fußes die untere (linke) Handsteigklemme dicht unter die obere geschoben werden kann. (ca. 30 cm)

 

Zusätzlich werden in jede Handsteigklemmen eine Beinschlaufe (bzw. Trittschlinge) eingebaut. Die Länge der Beinschlaufen sollten bei einer Körpergröße von ca. 1,85 m etwa 120 cm betragen. Die Hauptarbeit wird dabei mit dem rechten Bein geleistet. Da dieser sich stärker aus der angewinkelten Position abdrücken muss. Das Prinzip kann natürlich auch genau Spiegelverkert angewand werden.

 

Wichtig: Während der ersten Meter beim Aufstieg muss das Seilende beschwert werden, damit die Handsteigklemmen nach oben geschoben werden können. Nach zwei Metern reicht die Masse des Seilendes aus.

 

3. DER  UMBAU - VOR DEM ABSEILEN -

 

Nachdem man oben angekommen ist, folgt meist auch der Abstieg. Beim Umbau ist unbedingt darauf zu achten, dass man zu jeder Zeit gesichert ist. Daher gilt erst der Einbau des Abseiltechnik und dann der Ausbau der Aufstiegshilfen.

Da ich das Abseilen mit der Tube bevorzuge, wird diese nun näher erläutert. Unter der untersten Handsteigklemme ist das Seil nicht belastet. Somit kann hier ohne Problem die Tube (bzw. der Abseil-) eingebaut werden. Dieser wird mit einem Karabiner in die Anseilschlaufe eingehängt. Nun knotet ihr die Prusikschlige (Hintersicherung), als Sicherung unter die Tube und hängt ihn mit einem Karabiner in die recht Beinschlaufe ein. (Rechtshänder)

 

Wichtig: Der Prusik muss so kurz abgeknotet werden, dass er keinesfalls in das Abseilgerät hineinlaufen kann, denn dann geht ohne Entlastung gar nichts mehr.

 

Erst jetzt können die Handsteigklemmen ausgebaut werden. Diese müssen unbelastet sein. Das gelingt indem man eine der Beinschlaufen belastet und dann die Tube dicht an die untere Handsteigklemme zieht und mit dem Prusikknoten in dieser Position fixiert. Nun belastet man ausschließlich die Tube, sodass man nun die Handsteigklemmen nacheinander ausbauen kann. Erst wenn diese in den Materialschlaufen hängen kann man sich langsam abseilen. Durch die Prusik-Hintersicherung kann man währenddessen beidhändig arbeiten.  Der Prusikknoten wird beim Abseilen mit der Bremshand in lockerem Zustand mitgeführt und klemmt selbsttätig, falls die Bremshand das Seil loslässt.

 

Achtung: Beide Handsteigklemmen müssen vor dem Abseilen komplett aus dem Seil ausgebaut werden!

 

4. ABSEILEN  MIT TUBE - S ICHERUNG

 

Die Sicherung mit der Tube ist heutzutage die gängigste Sicherungsmethode. Auch der "Deutsche Alpenverein" lehrt diese Sicherungstechnik in den Anfängerkursen.

 

Die Tube hat eine sehr geringe Bremskraft, da kaum Reibung in dem Gerät entsteht. Das heißt man benötigt wesentlich mehr Bremshandkraft, wie bei den bisher genannten Geräten. Andererseits ist diese geringe Reibung auch von Vorteil, da man sehr schnell Seil einnehmen und Seil ausgeben kann.

 

Wichtig ist dabei die Prusik-Sicherung direkt hinter der Tube, welche auch beim Loslassen des Bremsseils das ungehinderte Durchlaufen des Seils verhindert. (siehe Abschnitt: Der Umbau)

Die Tube ist zusätzlich zum Sichern eines Vorsteigers, zum Sichern beim Topropen, zum Abseilen, sowie für Halbseil- und Zwillingsseiltechnik, geeignet.

 

 

ABSEILEN  MIT ACHTER & PRUSIK  

 

Der Abstieg mittels Abseilachter und Prusiksicherungsschlinge (als Hintersicherung) ist eine Methode des sicheren Abseilens und mit Einfach- oder Doppelseil möglich. Da dennoch viele Fehler bei dieser Abseiltechnik gemacht werden können, ist sie nur für erfahrene Kletterer empfehlenswert.

 

Der Achter wird für die Sicherung in einen HMS-Karabiner eingehängt und am Hüftgurt befestigt. Nun knotet ihr die Prusikschlige, als Sicherung unter den Achter und hängt ihn mit einem Karabiner in eine Beinschlaufe ein. Der Prusikknoten wird beim Abseilen mit der Bremshand in lockerem Zustand mitgeführt und klemmt selbsttätig, falls die Bremshand das Seil loslässt. Wichtig ist, dass der Prusik so kurz abgeknotet wird, dass er keinesfalls in das Abseilgerät hineinlaufen kann, denn dann geht ohne Entlastung gar nichts mehr.

Achtung: Abhängig von der Stärke der Reepschnur und des Seils sind manchmal auch drei Wicklungen nötig.      >>>siehe Knotenkunde

 

ABSEILEN  MIT SICHERUNGSGERÄTEN

 

Wer schon einmal mit einem Sicherungsgerät geklettert ist, weiß die Vorzüge der Halbautomaten zu schätzen. Ist das belastete Seil einmal blockiert, muss die Bremshand nicht mehr krampfhaft das Seil festhalten. Der Blockiermechanismus bringt natürlich auch im Sturzfall mehr Sicherheit.

Der angebrachte Hebel dient zum gleichmäßigen Abseilen. Ein Antischock- System, für das Blockieren bei zu starkem ziehen am Hebel, ist nicht bei allen Geräten vorhanden.


Achtung: Ein falsch eingelegtes Seil führt in der Regel zum Funktionsverlust!

 

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