Knotenkunde - Sicherheit geht vor -
Eine Knotenfibel bei sich zu haben und Kenntnis der Knotenkunde zu besitzen, ist für den Kletterbereich grundlegend. Jedoch auch bei der Ersten Hilfe im Gelände, extremen Wanderungen oder dem Survival Training ist das Knüpfen von Knoten zur Verbindung oder Befestigung mehr als informativ und gehört zum Handwerkszeug.
Nachfolgend werden die im Baumkletterbereich wichtigsten Knoten mit den dazugehörigen Abbildungen erläutert.
PRUSIKKNOTEN
Der Prusikknoten ist einer der wichtigsten Knoten beim Seilklettern, mithilfe dessen man eine Reepschnurschlinge an einem Seil vorübergehend verklemmen kann. Mit dem Prusikknoten ist es beispielsweise möglich an einem Fixseil aufzusteigen oder sich beim Abseilen selbst zu sichern.
Der PRUSIK-Knoten lässt sich verschieben und blockiert bei Belastung
Entscheidend für die Klemmwirkung ist der Durchmesser der verwendeten Reepschnur (5-7mm): sie darf die Hälfte des Seildurchmessers nicht überschreiten. Ist die Reepschnur zu dünn, ist die Klemmwirkung zu stark und der Prusik läßt sich kaum mehr lösen, ist die Reepschnur zu dick hat man keine ausreichende Klemmwirkung. Abhilfe schafft im letzten Fall der 3-fache Prusik. (siehe Bild)
ACHTERKNOTEN
GESCHLAGEN
Der Achterknoten dient in erster Linie zum Anseilen und zur Seilverbindung. Sein Vorteil gegenüber dem Sackstich ist, daß er sich nach Belastung leichter öffnen lässt.
ACHTERKNOTEN
GESTECKT
Beim Anseilen benötigt man den "gesteckten Achter". Dabei muß das Seilende mindestens 10 cm (oder das 10fache des Seildurchmessers) aus dem Knoten herausschaun.
Vorteile:
Nachteile:
BULIN-KNOTEN
DOPPELTER
Beim doppelten Bulinknoten muß darauf geachtet werden, daß zunächst ein einfacher Bulin geknüpft wird. Die anfangs gebildete Luftschlaufe muß durch Zug an der Kletterseilseite durchgeführt werden und nicht durch Zug am Seilende. Danach verfolgt man mit dem noch ca. 60 cm. langen Seilende den parallel liegenden Seilstrang zuerst nochmals durch die Anseilschlaufen und anschließend durch den Knoten.
Vorteile:
Nachteil:
SPIERENSTICH (Doppelter)
Der Spierenstich kann benutzt werden, um zwei etwa gleichdicke Seile zu verbinden.
MASTWURF
Ideal, wenn etwas festgebunden werden muß. Die Position lässt sich leicht verändern ohne den Knoten lösen zu müssen. Auch nach Belastung wieder leicht zu lösen.
Ideal als Standplatzknoten und für Seilgeländer.
HALBMASTWURF
Die wichtigste Sicherungsform. Universell anwendbar, mit Einschränkungen im Notfall auch zum Abseilen geeignet. Die Seile sollten parallel geführt werden um das Krangeln zu minimieren. Das Bremsseil sollte nicht über den Verschluß des Karabiners laufen.
Mit diesem Knoten erzeugt man eine feste Schlaufe in der Mitte eines Seils. Der Vorteil dieses Knotens ist es, dass dieser auch nach starken Belastung wieder leicht zu lösen ist. Wegen der Zuverlässigkeit dieses Knotens wird er oft von Kletterern verwendet. Durch die Erzeugung von Steigschlaufen durch die Aneinanderreihung von mehreren Schmetterlingsknoten, lässt sich auch ein Strickleiterersatz herstellen.
Der Palstek, ist wohl einer der meist angewantesten Knoten und ist nicht nur bei Kletteren und Bergsteigern sehr beliebt. Er trägt auch Namen wie Bulin, Pfahlstich oder einfacher Ankerstich und wird sehr häufig bei Rettungsschlingen verwendet. Beim Baumklettern kann man diesen sehr gut als Anschlagsknoten verwenden. Dieser zieht sich unter Belastung zusammen und lässt sich dennoch nach der Anwendung leicht öffnen. Das Seilende sollte bei der Verwendung als Anschlagknoten mindestens 10 cm hinausragen. Bestmöglichst sollte ein Sicherungsknoten ans Seilende geknotet werden.
ZIMMERMANNSKNOTEN
Dies ist ein sehr einfacher Knoten und sollte allein nie zur Sicherung von Personen verwendet werden! Da dieser Knoten nur hält, wenn das Seil ständig unter Zug bleibt. Zum Transport von Balken oder als horizontaler Anschlagsknoten ist dieser gut geeignet.
AFFENFAUST
Und falls ihr mal eure Pilotschnur zum Einbauen des Seils in den Baum vergessen solltet, ist die Affenfaust vielleicht ein Hilfsmittel!